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Montage: Metamorphosis (Review)

Artist:

Montage

Montage: Metamorphosis
Album:

Metamorphosis

Medium: CD/Download
Stil:

Hardrock / Progressive

Label: Fastball Music
Spieldauer: 42:06
Erschienen: 25.11.2016
Website: [Link]

Die Kamera läuft nur beiläufig mit und zeigt authentisch, was für einen Spaß die Typen haben – so weit das Konzept des Musikvideos „Always Been Right“ der VON HERTZEN BROTHERS von ihrem 2011er Album „Stars Aligned“. Der ehrliche Sound der finnischen Folk-Prog-Brüder wurde von der Stimmung im Video vortrefflich eingefangen und steht stellvertretend für ihre Fähigkeit, ungefilterte, kraftvolle Musik mit Publikumsnähe zu produzieren.

Im gleichen Land und Jahr formierten sich auch MONTAGE, die mit ihrer Mischung aus riffgetriebenem Hard Rock, progressiven Andeutungen und Folk-Attitüde schon auf dem Debüt eine vergleichbare Wirkung erzielen wollten wie die betriebsälteren Von Hertzens, selbst wenn sie sich musikalisch etwas anders positionieren. Von diesem Plan weicht auch der Nachfolger nicht ab: „Metamorphosis“ vermittelt direkten Rock-n-Roll-Lifestyle, flach produziert und lebensfroh präsentiert von einem Musikerzirkel, dessen Kreis sich nie ganz schließt, um jeden neuen Hörer freundlich empfangen zu können.

Die instrumentelle Darbietung bezieht ihren Reiz aus dem Nebeneinander traditioneller Riffanleihen aus den späten 60er bis mittleren 80er Jahren und progressiven Ausbrechern, wobei „progressiv“ hier bloß eine weiche Abkehr von der Linie des klassischen Hard Rock meint und nicht etwa einen erhöhten Experimentalfaktor. Das Schlagzeug gibt einen meist sehr straighten Rhythmus mit Überbetonung des 4/4-Taktes vor, dem mit harmonischem Spieldrang von allen Seiten gefolgt wird und der nur sehr selten ins Düster-Groovige rutscht (vielleicht mal im Mittelteil von „Black Magic“ oder zu Beginn von „Haunted“). Auf der Sängerposition gab es derweil inzwischen einen Austausch, der allerdings nichts an der ernüchternden Wirkung ändert: Mikko Heino, bei Besprechungen des Debüts oftmals als Schwachpunkt gehandelt, wird von Vesa Paavonen beerbt, doch auch dessen Stimme ist mit „dünn“ nicht ganz abwegig beschrieben. Angestrengt versucht sie das Heft an sich zu reißen und klingt trotzdem gegenüber der Instrumentalfraktion kaum durchsetzungsfähig.

Ein paar starke Melodien lassen sich an vielen Stellen durchaus finden, mit einer kräftigeren Produktion könnten sie sogar gestandene Rocker in Schwingung versetzen. In vorliegender Form allerdings neigt das Quintett allerdings immer mal wieder dazu, den Songaufbau quasi „in the seas of cheese“ zu versenken, wenn sich plötzlich altbackene Schunkelriffs herausschälen, die den Mief gesetzten Altherren-Rocks an sich tragen.

Auf der Haben-Seite steht dafür wieder die stilistische Vielfalt, mit der MONTAGE das ohnehin bereits breite Genre-Feld ausschmücken und in ihre kompakten 4- bis 5-Minuten-Kompositionen einbetten. Der nicht gerade kurze Zeitstrahl der gemeinen Rockhistorie wird relativ flächendeckend und somit ohne allzu penetrante Anbiederung an spezielle Künstler berücksichtigt, was dem Album eine Ausstrahlung verleiht, die sich von aktuellen Trends ungebunden zeigt.

FAZIT: „Metamorphosis“ ist vor allem ein Einstellungsding; dass die Finnen der kleinen Holzhütte am See Vorzug geben vor dem Elfenbeinturm, lässt sie und ihre Musik äußerst sympathisch dastehen. Performativ indes zeigen sich immer noch ein paar Baustellen: Der Sängeraustausch räumt die Probleme auf diesem Posten leider nicht aus und die meist anständigen Riffs, die gekonnt zwischen Traditionalismus und Moderne pendeln, werden nicht in der Form präsentiert, die ihnen gebührt.

Sascha Ganser (Info) (Review 4122x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Age Of Innocence
  • Metamorphosis
  • Nature's Child
  • Black Magic
  • Haunted
  • Invisible World
  • Death Valley
  • Reptiles
  • Carved In Stone

Besetzung:

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